In diesem Kurs gibt es noch freie Plätze.

Integriertes EMDR (IEMDR) zur Behandlung von Migräne und Spannungskopfschmerzen

24.05.2014

Dr. med. Christine Rost

Ort: Hotel Promenade beim Psychotherapeutischen Institut im Park, Schaffhausen

Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für PsychotherapeutInnen und PsychotherapeutInnen in der zweiten Hälfte der Weiterbildung, die mindestens ein EMDR-Einführungsseminar besucht haben.

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Christine Rost, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und Frauenheilkunde, EMDR-Supervisorin und Trainerin EMDR Institute am EMDR-Institut Deutschland, Co-Leiterin des Zentrums für Psychotraumatologie in Frankfurt (D), Arbeit in eigener Praxis.

Diese Fortbildung ist ein Spezialseminar im Rahmen unseres Angebotes aus dem Bereich der Psychotraumatologie und kann auch als einzelne Fortbildung besucht werden.

Kopfschmerzen, ob Spannungskopfschmerzen oder Migräne, sind ein häufiges Phänomen, welches die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken kann. Weder die medikamentöse Behandlung des direkten Anfalls noch die Prophylaxe führen bisher bei mehr als der Hälfte der Betroffenen zu befriedigenden Resultaten.
Für die Auslösung von Migräne scheinen eine Reihe von Faktoren eine Rolle zu spielen. Es gibt bisher verschiedene Modelle der Schmerzentstehung: entweder lösen zur Übererregung neigende Neurone im Hirnstamm einen Erregungsturm aus, der den Trigeminusnerv stimuliert und Schmerzsignale zum Hirnstamm sendet oder im Hirnstamm entsteht eine Fehlfunktion, die dann im Kortex oder Subkortex einen Erregungssturm auslöst. Und es spielt auch ein Lernverhalten eine Rolle: je häufiger und intensiver Schmerzen erlebt werden, umso schneller treten sie erneut auf.
Interessant für uns ist, dass es neuere Theorien über Wirkmechanismen der EMDR-Methode gibt, die einen Einfluss der bilateralen Stimulation bei EMDR auf den Hirnstamm annehmen (Bruce Perry).

2005 hat Steven Marcus, ein Kliniker und Forscher, der seit 1992 mit EMDR arbeitet,  ein Protokoll (IEMDR) entwickelt, welches aus 2 Phasen besteht. Die erste Phase besteht aus der direkten Behandlung des Kopfschmerzes, die zweite aus der Arbeit am Schmerzgedächtnis.

In der ersten Phase von IEMDR wird eine Kombination von Atemtechnik, bilateralen Augenbewegungen und Kompression des Kopfes eingesetzt. In einer Studie(2008) konnte Marcus nachweisen, dass IEMDR die Schmerzen schneller reduzierte als dies durch die Behandlung mit Schmerzmitteln und sogar Triptanen geschah. Außerdem verbesserte sich die Befindlichkeit deutlicher, ohne dass Nebenwirkungen auftreten.

In der zweiten Phase von IEMDR schlägt Marcus vor, direkt am Schmerzgedächtnis zu arbeiten, um den Lernprozess, auf immer leichtere Reize mit Schmerzen zu reagieren, umzukehren. Durch Fokussierung mit EMDR auf heftige, noch gut erinnerbare Migräneattacken, versucht man den Schmerz zu reaktivieren und dann wieder durch die Phase I von IEMDR aufzulösen. Hierdurch soll die Komponente des entstandenen Reaktionsmusters, auf Reize mit Kopfschmerzen zu reagieren, beeinflusst werden.

Im Seminar wird die Diagnostik der verschiedenen Kopfschmerztypen sowie das IEMDR-Protokoll in beiden Phasen vorgestellt und Indikation sowie Kontraindikation und Behandlungsplanung besprochen.  Im Rahmen eines Selbsterfahrungsteils werden beide Phasen miteinander geübt.

 

Christine Rost, Dr. med., ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und Frauenheilkunde. Sie ist Co-Leiterin des Zentrums für Psychotraumatologie in Frankfurt und arbeitet in eigener Praxis.

1992 und 1993 wurde sie bei Dr. Francine Shapiro in Palo Alto, USA, in der EMDR-Methode ausgebildet und ist seit der Gründung des EMDR-Institutes in Deutschland dort als Mitarbeiterin tätig.
1994 bis 1996 baute sie mit Dr. Arne Hofmann die Traumaschwerpunktstation in der Klinik Hohe Mark, Oberursel, auf. Seit 1998 ist sie in eigener Praxis tätig, wo sie in einem Schwerpunkt auch Akuttraumatisierte behandelt. Sie arbeitete in der Versorgung der Opfer des Zugunglückes bei Eschede mit.
Seit 1998 führt sie Fortbildungen im Bereich Psychotraumatologie durch und ist Gastdozentin am Adler-Institut in Mainz. Als EMDR-Supervisorin führt sie Supervisionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. Als EMDR-Trainerin hat sie eine EMDR-Ausbildung in Sarajewo in Zusammenarbeit mit der dortigen Universität durchgeführt.
Christine Rost ist Gründungsmitglied der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft zum Studium der Dissoziation (ISSD) und war lange Jahre als Vorstandsmitglied tätig. Sie ist Gründungsmitglied von EMDRIA Deutschland und war bis 2005 Vize-Präsidentin. Sie gehört dem Arbeitskreis Akuttrauma der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) an.

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

 

Kosten: CHF 300.- / EUR entsprechend Wechselkurs (incl. Seminarunterlagen)

 

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz / Psychotherapeutisches Institut im Park
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 52 624 97 82, Fax: + 41 52 625 08 00

info@emdr-institut.ch

 

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