EMDR bei primär somatischen Erkrankungen und medizinischen Traumatisierungen

18.11.2023

Dr. med. Michael Hase

Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (sowie für Personen, die sich in der zweiten Hälfte der Weiterbildung zur Psychotherapeutin, zum Psychotherapeuten befinden), die mindestens ein EMDR-Level 1 Seminar besucht haben.

Die Ausbildung findet ausschliesslich online statt

 

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Michael Hase, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, EMDR-Supervisor und Senior Trainer EMDR Institute, Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).

 

Schwere körperliche Erkrankung und medizinische Behandlung bedeuten oftmals eine ernsthafte Bedrohung und das Erleben hilflosen Ausgeliefertseins. Dies wird augenfällig, wenn man das Phänomen der intraoperativen Awareness, des Erwachens in der Narkose, betrachtet. Nach aktuellen Untersuchungen ist mit etwa 8000 bis 16000 Ereignissen dieser Art allein in Deutschland jedes Jahr zu rechnen. Aber auch weniger dramatische Ereignisse im natürlichen Verlauf der Erkrankung oder durch Behandlungsmaßnahmen können Folgen hinterlassen. Die Traumafolgestörung ist allerdings nicht immer einfach zu diagnostizieren und zu behandeln. Eine beachtenswerte Anzahl der Patienten in psychosomatischer Rehabilitation leidet unter den psychischen Folgen somatischer Erkrankung, z.B. eines Apoplex oder einer koronaren Herzerkrankung, bzw. der notwendigen somatischen Behandlung. Die Prävalenz der PTBS und die Auswirkungen auf den Verlauf sowie den Funktionsstatus sind hier nicht zu unterschätzen.
In diesem Workshop sollen die Besonderheiten der EMDR-Behandlung bei dieser Patientenpopulation dargestellt werden. Anhand von Videodokumentationen werden Behandlungen von Patienten mit kardiologischen und neurologischen Grunderkrankungen dargestellt. Überlegungen zur Auswahl der Zielerinnerungen führen zu einem Behandlungsalgorythmus. Der Umgang mit Körpererinnerungen wird anhand von Fallbeispielen erarbeitet werden.

 

Michael Hase, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitete nach seiner Ausbildung in der Neurologie und Psychiatrie über fünfzehn Jahre als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik 1 am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg und baute dort den Behandlungsschwerpunkt Psychotraumatologie auf. Seit der Ausbildung in EMDR 1997 arbeitet er an der Integration psychotraumatologischer Ansätze und der EMDR-Methode in die klinische Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Regelversorgung, von der Behandlung akut traumatisierter Patienten bis hin zum EMDR in der Suchtkrankenbehandlung. Er berät die Regionalen Beratungsstellen der Polizei und das Gesundheitszentrum der Justiz in Niedersachsen. Michael Hase präsentiert seit 1999 regelmäßig auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen zum Thema Psychotraumatherapie und EMDR. Sein Forschungsschwerpunkt lag über viele Jahre in der Entwicklung eines EMDR-Protokolls zur Behandlung stoffgebundener Abhängigkeit. Nach dem Aufbau der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am RehaCentrum Hamburg leitet er von 2009 bis 2016 die psychosomatische und psychotherapeutische Abteilung an der DianaKlinik in Bad Bevensen. Er widmet sich derzeit der Anwendung der EMDR-Methode bei Stressfolgeerkrankungen (Burnout) und der Koordinierung eines Forschungsprojekts zur Anwendung der EMDR-Methode in der Depressionsbehandlung. Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 250.- (incl. Seminarunterlagen)

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 41 750 80 89

 

Zurück