EMDR in der Behandlung von depressiven Störungen

14.11.2020

Dr. med. Michael Hase

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Angesicht der derzeitigen Situation um das Corona-Virus bieten wir diese Fortbildung hybrid an. Das heisst, Sie haben die Möglichkeit, diese Fortbildung bei uns in Schaffhausen im Hotel Promenade live zu besuchen, oder online an ihnen teilzunehmen.

Michael Hase wird von auswärts zugeschaltet sein. Sie werden ihn im Hotel auf der grossen Leinwand sehen. Selbstverständlich ist ein interaktiver Austausch mit dem Referenten möglich. Wenn Sie vor Ort teilnehmen, besteht ausserdem die Möglichkeit, an den praxisorientierten Übungen teilzunehmen.

Wenn Sie online teilnehmen möchten, besteht diese Möglichkeit selbstverständlich nicht, sie können allerdings während der Praktika in den Saal sehen, also als Beobachterin, als Beobachter teilnehmen.

Sie können uns bei der Anmeldung einfach bei "Weiteres" entweder "LIVE" oder "VIRTUELL" eintragen.

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Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (sowie für Personen, die sich in der zweiten Hälfte der Weiterbildung zur Psychotherapeutin, zum Psychotherapeuten befinden), die mindestens ein EMDR-Einführungsseminar besucht haben.

Ort: Hotel Promenade beim Psychotherapeutischen Institut im Park, Schaffhausen

 

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Michael Hase, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, EMDR-Supervisor und Senior Trainer EMDR Institute am EMDR-Institut Deutschland, Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).


Diese Fortbildung ist ein Spezialseminar im Rahmen unseres Angebotes aus dem Bereich der Psychotraumatologie und kann auch als einzelne Fortbildung besucht werden.

 

Chronische Depression ist eine der wichtigsten Erkrankungen der nächsten Dekade. Das persönliche Leiden und die Kosten bezüglich der Arbeitsunfähigkeit bzw. Frühverrentung sind ausreichende Gründe, sich um eine Verbesserung der Behandlung Gedanken zu machen. Die grössten Probleme sind die unbefriedigende Rate an Vollremissionen nach einer depressiven Episode und die schlecht beeinflussbare, teils hohe Rezidivrate.

Die Pharmakotherapie ist bei schweren Depressionen effektiv, aber durchaus nicht ohne Nebenwirkungen. Bei leichter bis mittelschwerer Depression ist die Pharmakotherapie weniger wirksam und die Non-Compliance ist nicht unerheblich. Schon die Arbeit von Nemeroff (PNAS 2003) legt nahe, dass es Subtypen chronischer Depression gibt, die sehr unterschiedlich von Pharmakotherapie oder Psychotherapie profitieren.

Eine Metaanalyse von Risch et al. zeigte, dass belastende Lebensereignisse für das Risiko an einer Depression zu erkranken sehr viel bedeutender sind als die Genetik (Risch et al. JAMA 2009). Die Bedeutung traumatischer Lebenserfahrungen für die Entstehung einer Depression legt die Behandlung mit der EMDR-Methode nahe. Zudem haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Bearbeitung belastender Lebenserfahrungen unterhalb des A-Kriteriums zu einer deutlichen Verbesserung in der Remissionsrate und auch der Langzeitstabilität chronisch depressiver Patienten führt.

Mittlerweile ist ein EMDR-Protokoll zur Behandlung der chronischen Depression entwickelt worden, das in einer europäischen Multicenter-Studie evaluiert wird. Daten aus zwei Pilotstudien zeigten vielversprechende Ergebnisse, die durch die RCT-Studie von Ostacoli u.a. (2018) an zwei Zentren in Italien und Spanien im Rahmen der EDEN-Studie (European Depression EMDR Network) bestätigt wurden.

In diesem Workshop werden Sie in den derzeitigen Forschungsstand eingeführt. Das EMDR-Protokoll zur Behandlung der chronischen Depression wird vorgestellt. Videobeispiele aus Therapiesitzungen tragen zum anschaulichen Lernen bei.

 


Michael Hase, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitete nach seiner Ausbildung in der Neurologie und Psychiatrie über fünfzehn Jahre als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik 1 am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg und baute dort den Behandlungsschwerpunkt Psychotraumatologie auf. Seit der Ausbildung in EMDR 1997 arbeitet er an der Integration psychotraumatologischer Ansätze und der EMDR-Methode in die klinische Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Regelversorgung, von der Behandlung akut traumatisierter Patienten bis hin zum EMDR in der Suchtkrankenbehandlung. Er berät die Regionalen Beratungsstellen der Polizei und das Gesundheitszentrum der Justiz in Niedersachsen. Michael Hase präsentiert seit 1999 regelmäßig auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen zum Thema Psychotraumatherapie und EMDR. Sein Forschungsschwerpunkt lag über viele Jahre in der Entwicklung eines EMDR-Protokolls zur Behandlung stoffgebundener Abhängigkeit. Nach dem Aufbau der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am RehaCentrum Hamburg leitet er von 2009 bis 2016 die psychosomatische und psychotherapeutische Abteilung an der DianaKlinik in Bad Bevensen. Er widmet sich derzeit der Anwendung der EMDR-Methode bei Stressfolgeerkrankungen (Burnout) und der Koordinierung eines Forschungsprojekts zur Anwendung der EMDR-Methode in der Depressionsbehandlung. Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

 

Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 250.- (incl. Seminarunterlagen)

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 52 624 97 82

 

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