Arbeit mit Überzeugungssystemen und ausgedehnten Netzwerken in der EMDR-Therapie

25.06.2016

Dr. med. Michael Hase

Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für PsychotherapeutInnen und PsychotherapeutInnen in der zweiten Hälfte der Weiterbildung, die mindestens ein EMDR-Einführungsseminar besucht haben.

Ort: Hotel Promenade beim Psychotherapeutischen Institut im Park, Schaffhausen

 

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Michael Hase, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, EMDR-Supervisor und Trainer EMDR Institute am EMDR-Institut Deutschland, Chefarzt der Abteilung für Psychosomatik und Neuropsychiatrie der Diana-Klinik Bad Bevensen (D), Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).


Diese Fortbildung ist ein Spezialseminar im Rahmen unseres Angebotes aus dem Bereich der Psychotraumatologie und kann auch als einzelne Fortbildung besucht werden.

 

In den letzten Jahren hat die EMDR-Methode ihren Wert in der Behandlung der PTBS bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen eindrucksvoll dokumentiert (Rodenburg 2009, Schulz et al. 2015). Diese Entwicklung hat zu der sozialrechtlichen Anerkennung der EMDR-Methode und damit offizieller Eingliederung in die Richtlinienpsychotherapie  in Deutschland geführt. Mittlerweile liegen hinreichend Daten vor, die die Annahme eines eigenen Wirkungsmechanismus stützen (Pagani 2011, 2013) und Anwendungen weit über die PTBS hinaus werden weltweit beschrieben (Shapiro 2014). Das Krankheits- und Veränderungsmodell der EMDR-Therapie, das AIP-Modell, bietet den theoretischen und handlungsorientierten Rahmen für die weitgehenden Anwendungen der EMDR-Therapie. Hier liegen die meisten Erfahrungen neben den psychotraumatischen Folgestörungen in der Arbeit mit affektiven Störungen vor.

In der Behandlung chronischer und komplexer Störungsbilder treffen wir oft auf Überzeugungssysteme und ausgedehnte Netzwerke, die uns in der Behandlungsplanung und Durchführung vor verschiedenste Probleme stellen. Die Lösung liegt hier oft in einer stringenten am AIP-Modell orientierten Behandlungsplanung (Hase & Balmaceda 2015) und der dosierten Anwendung prozessorientierter Interventionen. Dies möchte ich in dem Workshop mit Ihnen entwickeln und ausarbeiten, wobei ich auf meine über zwanzigjährige Erfahrung in der EMDR-Therapie zurückgreifen kann. Dabei kann ich auf die spezifischen Schwierigkeiten, die ein langjährig erfahrener EMDR-Therapeut oder die, die ein Einsteiger in die EMDR-Therapie erlebt, eingehen.


Literatur:

Hase M & Balmaceda U, Adaptive Informationsverarbeitung – das Krankheits- und Veränderungsmodell der EMDR-Methode. EMDRIA Rundbrief 2015.

Pagani M, Di Lorenzo G, Verardo AR, Nicolais G, Monaco L, Lauretti G, Russo R, Niolu C, Ammaniti M, Fernandez I, Siracusano A, Neurobiological Correlates of EMDR Monitoring – An EEG Study. PLoS one, 2012, (7) 9, e45753. doi:10.1371/journal.pone.0045753

Schulz S, Dahm A, Hermann-Frank A, Martinsohn-Schittkowski W, Nocon M & Sühlfleisch-Thurau U. Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) - Eine Methode wird anerkannt. PP 2015. 13(01):34-6.

Shapiro F. The Role of Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) Therapy in Medicine: Addressing the Psychological and Physical Symptoms Stemming from Adverse Life Experiences. Perm J 2014 Winter;18(1):71-77

Rodenburg R, Benjamin A, de Roos C, Meijer AM, Stams GJ: Efficacy of EMDR in children: A meta–analysis. Clinical Psychology Review 2009; 29: 599-606.

 


Michael Hase, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitete nach seiner Ausbildung in der Neurologie und Psychiatrie über fünfzehn Jahre als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik 1 am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg und baute dort den Behandlungsschwerpunkt Psychotraumatologie auf. Seit der Ausbildung in EMDR 1997 arbeitet er an der Integration psychotraumatologischer Ansätze und des EMDR in die klinische Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Regelversorgung, von der Behandlung akut traumatisierter Patienten bis hin zum EMDR in der Suchtkrankenbehandlung. Er berät die Regionalen Beratungsstellen der Polizei und das Gesundheitszentrum der Justiz in Niedersachsen. Michael Hase präsentiert seit 1999 regelmäßig auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen zum Thema Psychotraumatherapie und EMDR. Sein Forschungsschwerpunkt lag über viele Jahre in der Entwicklung eines EMDR-Protokolls zur Behandlung stoffgebundener Abhängigkeit. Nach dem Aufbau der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am RehaCentrum Hamburg leitet er seit April 2009 die psychosomatische und psychotherapeutische Abteilung an der DianaKlinik in Bad Bevensen. Er widmet sich derzeit der Anwendung der EMDR-Methode bei Stressfolgeerkrankungen (Burnout) und der Koordinierung eines Forschungsprojekts zur Anwendung der EMDR-Methode in der Depressionsbehandlung. Er leitet des Lüneburger Institut für Stressmedizin, Lüneburg (D).

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

 

Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 250.- (incl. Seminarunterlagen)

 

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz / Psychotherapeutisches Institut im Park
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 52 624 97 82, Fax: + 41 52 625 08 00

info@emdr-institut.ch

 

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