EMDR bei Bindungsstörungen: Der Einsatz verschiedener Techniken zum Aufbau von Empathie, Affekttoleranz und Selbstberuhigung vor den ersten Reprozessierungssitzungen

21.03.2020

Dr. med. Christine Rost

Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (sowie für Personen, die sich in der zweiten Hälfte der Weiterbildung zur Psychotherapeutin, zum Psychotherapeuten befinden), die mindestens ein EMDR-Einführungsseminar besucht haben.

Ort: Hotel Promenade beim Psychotherapeutischen Institut im Park, Schaffhausen

 

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Christine Rost, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe, niedergelassen in eigener Praxis in Frankfurt am Main (D) und Mitbegründerin des Zentrums für Psychotraumatologie, Frankfurt.


Diese Fortbildung ist ein Spezialseminar im Rahmen unseres Angebotes aus dem Bereich der Psychotraumatologie und kann auch als einzelne Fortbildung besucht werden.

 

Komplextraumatisierte Menschen sind auch fast immer bindungsgestört, da die Traumatisierungen meist früh im Leben begonnen haben. Dadurch ist die Beziehung zu sich selbst gestört und es fehlt meist die Empathie für die eigene Leidensgeschichte. Die Fähigkeiten zur Selbstfürsorge und Selbstberuhigung sind deutlich eingeschränkt und die KlientInnen sind meist noch nicht stabil genug, um ihre dysfunktional gespeicherten Erinnerungen zu reprozessieren. Traumaverarbeitung setzt ja bekanntlich immer voraus, dass man sich selbst beruhigen und mit sich selbst fürsorglich sein kann.
 
In der Arbeit mit diesen Menschen geht es deshalb am Anfang um die Entwicklung und Stärkung von guten Beziehungen, sowohl zu sich selbst als auch zu anderen Menschen, um Verbesserung der Affektkontrolle und der Fähigkeit zur Selbstberuhigung. Dafür können wir verschiedene Techniken einsetzen, die im Seminar vorgestellt und praktisch geübt werden.

In der Rettungsgeschichte für das Innere Kind kann durch die Entwicklung einer Geschichte eine Distanzierung von der Belastung erreicht werden und dabei wird gleichzeitig eine zeitliche Reorientierung angeregt mit der Vorstellung einer guten Versorgung des verletzten Anteils im Heute. Dies ist auch dann möglich, wenn sich KlientInnen noch nicht auf imaginatives Arbeiten einlassen können.

Durch die Übung des Inneren Helfers wird eine sogenannte „Hilfs-Ich-Funktion“ entwickelt und damit eine Vorstellung geschaffen, wie Unterstützung und Hilfe aussehen könnte.

Bei der Übung Loving Eyes wird imaginatives Arbeiten mit verletzten Anteilen mit einer Ressourcenarbeit mit der erwachsenen KlientIn, sowie mit einer paradoxen Intervention kombiniert.

Bei all diesen Übungen wird bilaterale Stimulation angewandt.

Im Seminar werden die Techniken mithilfe von Videoaufzeichnungen und Live-Demonstrationen vorgestellt und dann in Kleingruppen eingeübt. Das Seminar beinhaltet dadurch einen hohen Anteil an Selbsterfahrungsarbeit.

 

Christine Rost, Dr. med., ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Sie ist unabhängige EMDR Senior Trainerin bei EMDR-Europa und Ausbilderin für spezielle Psychotraumatherapie im Traumacurriculum der DeGPT sowie Autorin verschiedener Bücher.
Sie ist niedergelassen in eigener Praxis in Frankfurt am Main und Mitbegründerin des Zentrums für Psychotraumatologie, Frankfurt.

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

 

Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 250.- (incl. Seminarunterlagen)

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 52 624 97 82

 

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