EMDR bei Menschen mit Psychose und PTBS
18.01.2025
Berber van der Vleugel, Helga Ising
Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für Psychotherapeut:innen (sowie für Personen, die sich in der zweiten Hälfte der Weiterbildung zur Psychotherapeutin, zum Psychotherapeuten befinden), die mindestens ein EMDR-Level 1 Seminar besucht haben.
Diese Fortbildung findet ausschliesslich online statt.
Leitung der Fortbildung: Berber van der Vleugel, Klinische Psychologin/Psychotherapeutin, Dr. Helga Ising, Psychologische Psychotherapeutin, promovierte Wissenschaftlerin.
Bekanntermaßen erhöhen Traumata das Risiko, an einer Psychose zu erkranken. Umgekehrt kann aber auch eine Psychose eine traumatisierende Wirkung haben und posttraumatischer Stress kann die Psychose noch verstärken oder entfachen. Auch bei Psychose oder erhöhtem Psychoserisiko hat sich die Eye Movement Desensitization Reprocessing (EMDR) als wirksam erwiesen. Aber wie genau gehen Sie das in der Praxis an? Auf welche Ereignisse sollen sich die Behandler*innen fokussieren (engl.: targets) bei mehreren traumatischen Ereignissen oder wenn Traumata und Psychose stark miteinander verflochten sind? Benötigen Behandler*innen andere Methoden bei kognitiven Beeinträchtigungen?
Der Drei-Methoden-Ansatz ist ein hoch strukturiertes Verfahren zur Anamneseerhebung in der Vorbereitungsphase von EMDR. Ihr Zweck ist es, die relevantesten traumatischen Erinnerungen auszuwählen, die verarbeitet werden müssen, um eine Linderung der Symptome zu erreichen. Psychotische Symptome können direkt mit bestimmten Lebensereignissen verbunden sein (Erste Methode). Negative Grundüberzeugungen über sich selbst und andere können eine Verbindung zwischen traumatischen Lebenserfahrungen und Psychose bilden (zweite Methode). Mentale Bilder sind mit dem Auftreten und der Aufrechterhaltung von Halluzinationen und Wahnvorstellungen verbunden (dritte Methode). EMDR kann verwendet werden, um die intrusiven Bilder zu verarbeiten.
In diesem Workshop bieten Berber van der Vleugel und Helga Ising Empfehlungen zur Auswahl der relevantesten Ereignissen (engl.: targets) für die EMDR-Sitzungen bei Patient*innen mit psychotischen Erkrankungen. Sie adressieren Probleme, auf die Behandler*innen stoßen können, und zeigen, wie EMDR in einem umfassenden Behandlungsansatz für traumatisierte Menschen mit psychotischer Symptomatik eingesetzt werden kann.
Berber van der Vleugel (1973) ist klinische Psychologin / Psychotherapeutin und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Patienten, die psychotische Störungen haben. Sie war eine Pionierin darin, dieser Patientengruppe eine trauma-fokussierte Therapie anzubieten. Berber war eine Forscherin in der niederländischen randomisierten klinischen Studie zur Behandlung von Traumata bei Patienten mit einer Psychose (Vergleich von EMDR, verlängerter Exposition und Wartegruppe für komorbide PTBS bei Patienten mit Psychose) und ist derzeit an der Re.Process-Studie beteiligt (Vergleich von EMDR, verlängerter Exposition, kognitiver Wiederaufbereitung und Warteliste, die auf Symptome von PTBS und Psychose abzielt). Sie ist Trainerin / Supervisorin der Niederländischen Vereinigung für Verhaltens- und Kognitive Therapie (VGCt) und Mitglied der Niederländischen Vereinigung für EMDR (VEN).
Dr. Helga Ising (1984) arbeitet als psychologische Psychotherapeutin und als promovierte Wissenschaftlerin in einer Psychose Früherkennungsambulanz bei Parnassia in Den Haag und ist Dozentin im Masterstudiengang Psychologie an der Universität in Leiden in den Niederlanden. Sie arbeitet seit mehr als 12 Jahren mit Menschen mit einem erhöhtem Psychoserisiko oder einer psychotischen Störung, und ist maßgeblich beteiligt gewesen am Aufbau der Psychose Früherkennungsambulanz, in der auch viele psychisch traumatisierte Menschen behandelt werden. Sie widmet sich derzeit der Anwendung der EMDR-Methode bei Patienten mit einem erhöhten Psychoserisiko und komorbider PTSB. Sie ist als Wissenschaftlerin unter anderem beteiligt an der Re.process-Studie. Sie ist Mitglied der Niederländischen Vereinigung für Verhaltens- und Kognitive Therapie (VGCt) und Mitglied der Niederländischen Vereinigung für EMDR (VEN).
Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.
Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.
Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 270.- (incl. Seminarunterlagen)
Stornierungsregelung: Das EMDR-Institut Schweiz bringt aufgrund seiner langfristigen Termin-, Raum- und Gastdozent:innendisposition folgende Stornoregelung zur Anwendung:
Storno bis 21 Tg. vor der Fortbildung: Sie erhalten den gesamten Betrag retour abzüglich der Fr. 50.- (beziehungsweise für TeilnehmerInnen aus Euroland EUR 40.-) die wir für die Administration berechnen. Storno danach: Keine Kosten-Rückerstattung mehr möglich.
Information und Anmeldung:
Fäsenstaubstrasse 43, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 41 750 80 89