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EMDR bei Depressionen

25.03.2023

Dr. med. Michael Hase

Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (sowie für Personen, die sich in der zweiten Hälfte der Weiterbildung zur Psychotherapeutin, zum Psychotherapeuten befinden), die mindestens ein EMDR-Level 1 Seminar besucht haben.

Diese Fortbildung findet ausschliesslich online statt.

 

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Michael Hase, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, EMDR-Supervisor und Senior Trainer EMDR Institute, Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).

 

Chronische Depression ist eine der wichtigsten Erkrankungen unserer Zeit. Das persönliche Leiden und die Kosten bezüglich der Arbeitsunfähigkeit bzw. Frühverrentung sind ausreichende Gründe, sich um eine Verbesserung der Behandlung Gedanken zu machen. Die grössten Probleme sind die unzureichende Rate an Vollremissionen nach einer depressiven Episode, die mit dem Risiko für das Auftreten erneuter depressiver Episoden und damit mit der hohen Rezidivrate verbunden ist.

Die Pharmakotherapie ist bei schweren Depressionen effektiv, aber durchaus nicht ohne Nebenwirkungen. Bei leichter bis mittelschwerer Depression ist die Pharmakotherapie weniger wirksam und die Non-Compliance ist nicht unerheblich. Schon die Arbeit von Nemeroff (PNAS 2003) legt nahe, dass es Subtypen chronischer Depression gibt, die sehr unterschiedlich von Pharmakotherapie oder Psychotherapie profitieren.

Eine Metaanalyse von Risch et al. zeigte, dass belastende Lebensereignisse für das Risiko an einer Depression zu erkranken sehr viel bedeutender sind als die Genetik (Risch et al. JAMA 2009). Die Bedeutung traumatischer Lebenserfahrungen für die Entstehung einer Depression legt die Behandlung mit der EMDR-Methode nahe. Zudem konnte in Studien die aus der Praxis kommende Erfahrung, dass die Bearbeitung belastender Lebenserfahrungen unterhalb des A-Kriteriums zu einer Verbesserung in der Remissionsrate und auch der Langzeitstabilität chronisch depressiver Patienten führt, bestätigt werden.

Mittlerweile ist ein EMDR-Protokoll zur Behandlung der chronischen Depression entwickelt worden, das in einer europäischen Multicenter-Studie evaluiert wurde. Reviews und Metanalysen zeigen die Wirksamkeit der EMDR Therapie in der Behandlung der Depression.

In diesem Workshop werden Sie in den derzeitigen Forschungsstand eingeführt. Das EMDR-Protokoll zur Behandlung der chronischen Depression wird vorgestellt. Videobeispiele aus Therapiesitzungen tragen zum anschaulichen Lernen bei.

 

Michael Hase, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitete nach seiner Ausbildung in der Neurologie und Psychiatrie über fünfzehn Jahre als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik 1 am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg und baute dort den Behandlungsschwerpunkt Psychotraumatologie auf. Seit der Ausbildung in EMDR 1997 arbeitet er an der Integration psychotraumatologischer Ansätze und der EMDR-Methode in die klinische Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Regelversorgung, von der Behandlung akut traumatisierter Patienten bis hin zum EMDR in der Suchtkrankenbehandlung. Michael Hase präsentiert seit 1999 regelmässig auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen zum Thema Psychotraumatherapie und EMDR. Sein Forschungsschwerpunkt lag über viele Jahre in der Entwicklung eines EMDR-Protokolls zur Behandlung stoffgebundener Abhängigkeit, um dann Depression und stressassoziierte Erkrankungen im weiteren Sinne einzubeziehen. Gemeinsam mit Dr. Arne Hofmann wurde Hase 2015 von dem Board of Directors der EMDR International Association für die Forschung zur EMDR Behandlung der Depression und die Gründung des internationalen EDEN Forschungsprojekts (EMDR Depression European Network) mit dem Preis für herausragende Forschung (Outstanding Research Award) ausgezeichnet. Nach dem Aufbau der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am RehaCentrum Hamburg leitete er von 2009 bis 2016 die psychosomatische und psychotherapeutische Abteilung an der DianaKlinik in Bad Bevensen und von 2020 bis Ende 2022 eine Fachklinik für drogenabhängige Menschen. Hase ist in privatärztlicher Praxis für Psychotherapie niedergelassen. Neben der klinischen Tätigkeit widmet er sich derzeit Fragen der theoretischen Entwicklung und der Verbesserung der Ausbildung der EMDR Therapie. Hase ist Chair des Research Committee von EMDR, sowie Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin und des EMDR Center als Ausbildungszentrum der EMDR Therapie, Lüneburg (D).

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 250.- (incl. Seminarunterlagen)

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 41 750 80 89

 

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