In diesem Kurs gibt es noch freie Plätze.

EMDR bei Burnout. Implikationen für die Behandlung

18.05.2019

Dr. med. Michael Hase

Eintägige Fortbildung (Samstag 09.00 bis 17.00 Uhr) für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (sowie für Personen, die sich in der zweiten Hälfte der Weiterbildung zur Psychotherapeutin, zum Psychotherapeuten befinden), die mindestens ein EMDR-Einführungsseminar besucht haben.

Ort: Hotel Promenade beim Psychotherapeutischen Institut im Park, Schaffhausen

 

Leitung der Fortbildung: Dr. med. Michael Hase, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, EMDR-Supervisor und Trainer EMDR Institute am EMDR-Institut Deutschland, Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).


Diese Fortbildung ist ein Spezialseminar im Rahmen unseres Angebotes aus dem Bereich der Psychotraumatologie und kann auch als einzelne Fortbildung besucht werden.

 

Das aktuelle Verständnis des Burnout-Syndroms bewegt sich weg von der ursprünglichen Hypothese, dass sich dies nur in einer helfenden emotionalen Beziehung entwickeln könne. Menschen in verschiedensten beruflichen und sozialen Situationen können von dem Burnout-Prozess betroffen sein. Anerkennung hat mittlerweile das Phasenmodell nach C. Maslach gefunden. Aus der belastenden beruflichen Situation entwickelt sich eine emotionale Erschöpfung, die über Distanzierung und Abwertung zu einer Beschädigung der Leistungsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit führt (Maslach & Leiter). Eine Alternative ergibt sich durch das Konzept kritischer Handlungsepisoden und belastender Lebensereignisse, die sich in der Entwicklung eines Burnout-Syndroms finden.

Zur Diagnostik des Burnout-Syndroms dienen Screeningverfahren wie das Maslach Burnout Inventory oder das Hamburger Burnout-Inventar nach Burisch. Zur Orientierung kann eine simple Einschätzung bezüglich der empfundenen Belastung und des subjektiv erlebten Einflusses hilfreich sein. Neben der Berücksichtigung der allerdings polymorphen Symptomatiken hat sich eine spezifische somatische Diagnostik (Routinelabor, Cortisol,  Katecholamine, HRV und weitere Werte) etabliert (Wolf 2007).

Burnout und Depression scheinen voneinander abgrenzbare Erkrankungen in dem großen Gebiet von Fehlregulationen der Stressverarbeitung zu sein. Für die Psychotherapie ist dies durchaus von Bedeutung. Bezüglich der Behandlung von Burnout-Betroffenen bietet sich die Bearbeitung kritischer Lebensereignisse und vor allem kritischer Handlungsepisoden im beruflichen Alltag durch traumazentrierte Methoden an. Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) erweist sich als eine von Betroffenen gut tolerierte und effektive wie auch zeitökonomische Behandlungsmethode (Shapiro 2001).

Aus der psychotherapeutischen Praxis konnte Michael Hase ein Burnout-Protokoll entwickeln, das in diesem Tagesseminar vorgestellt wird.

In dem Tagesseminar werden theoretische Grundlagen und praktische Umsetzung in die EMDR Therapie vermittelt. Eine Bereitschaft zur Selbsterfahrung ist von Vorteil, da praktische Übungen die Erfahrung vertiefen sollen.

Referenzen:
Maslach & Leiter (1997): The Truth about Burnout. Jossey-Bass, San Francisco
Shapiro, F. (2001) : Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Guilford, NY
Wolf, A. (2007): Journal of Preventive Medicine 3: 170-178


Michael Hase, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, arbeitete nach seiner Ausbildung in der Neurologie und Psychiatrie über fünfzehn Jahre als Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik 1 am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg und baute dort den Behandlungsschwerpunkt Psychotraumatologie auf. Seit der Ausbildung in EMDR 1997 arbeitet er an der Integration psychotraumatologischer Ansätze und der EMDR-Methode in die klinische Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Regelversorgung, von der Behandlung akut traumatisierter Patienten bis hin zum EMDR in der Suchtkrankenbehandlung. Er berät die Regionalen Beratungsstellen der Polizei und das Gesundheitszentrum der Justiz in Niedersachsen. Michael Hase präsentiert seit 1999 regelmäßig auf nationalen und internationalen Fachkonferenzen zum Thema Psychotraumatherapie und EMDR. Sein Forschungsschwerpunkt lag über viele Jahre in der Entwicklung eines EMDR-Protokolls zur Behandlung stoffgebundener Abhängigkeit. Nach dem Aufbau der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie am RehaCentrum Hamburg leitet er von 2009 bis 2016 die psychosomatische und psychotherapeutische Abteilung an der DianaKlinik in Bad Bevensen. Er widmet sich derzeit der Anwendung der EMDR-Methode bei Stressfolgeerkrankungen (Burnout) und der Koordinierung eines Forschungsprojekts zur Anwendung der EMDR-Methode in der Depressionsbehandlung. Leiter des Lüneburger Instituts für Stressmedizin, Lüneburg (D).

 

Unsere Fortbildungen sind von den für unser Fachgebiet relevanten Schweizer Fachgesellschaften im Rahmen ihrer Fortbildungsreglemente als Fortbildungen anerkannt.

Sie werden zudem für die deutschen KollegInnen von der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg mit Fortbildungspunkten zertifiziert.

 

Kosten: CHF 300.- / für TeilnehmerInnen aus Euroland: EUR 250.- (incl. Seminarunterlagen)

Information und Anmeldung:

EMDR-Institut Schweiz
Steigstr. 26, 8200 Schaffhausen
Tel.: + 41 52 624 97 82

 

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